Pflegefachkräfte / Kodierfachkräfte
Pflegefachkräfte / Kodierfachkräfte
Man muss fachlich gefestigt sein und trotzdem auf jeden Fall individuell eingehen können. Das macht die Arbeit abwechslungsreich und interessant. (K. Irrgang, seit acht Jahren Gutachterin beim Medizinischen Dienst Sachsen)
Die Pflegefachkräfte des Medizinischen Dienstes Sachsen fahren zu Versicherten nach Hause bzw. in die Pflegeeinrichtung, um sich im Wohnumfeld ein fachlich fundiertes Bild davon zu machen, inwieweit die Person sich selbst versorgen kann oder dabei Unterstützung braucht und bekommt. Das Ergebnis dieser umfassenden Begutachtung und Beratung wird der Pflegekasse des Versicherten übermittelt und dort Leistungsentscheidungen zugrunde gelegt.
Einarbeitung: Belastungsgrenzen austesten und über sich hinauswachsen
Umfassende praktische Erfahrungen sind unerlässlich für neue GutachterInnen, doch in den ersten zwei Wochen der Einarbeitung findet vor allem ein Perspektivwechsel statt: Vom Helfer vor Ort und am Patienten wird man zum Beobachter von außen. Dieser Beobachtung darf einerseits nichts entgehen, andererseits braucht sie Fokus: Welche Informationen sind für die Beurteilung der Selbständigkeit relevant? Welche unterstützenden Maßnahmen unverzichtbar? Um den Blick zu schulen, hospitieren neue GutachterInnen in den ersten Arbeitstagen. Anschließend begutachten sie in enger Zusammenarbeit mit einem Mentor oder einer Mentorin. Die Anzahl der Gutachten, die täglich erstellt werden, erhöht sich allmählich – immer gemessen am Stand der Einarbeitung. Daneben braucht es eine wissenschaftliche Arbeitsweise, um Wissenslücken durch Recherche und Lektüre selbständig zu schließen.
Das erste halbe Jahr fordert von neuen MitarbeiterInnen besonders viel Engagement, doch sie werden mit den Herausforderungen nie allein gelassen. Obwohl GutachterInnen in der Regel einzeln unterwegs sind, ist Pflegebegutachtung Teamwork: Man findet immer auch ein offenes Ohr für kollegialen Austausch.
Jenseits der Routine: Jede Begutachtung ist einzigartig
13.496 km Gesamtlänge zählt das sächsische Straßennetz, das vielleicht niemand besser kennt als unsere GutachterInnen zusammen genommen. Am Ende jeder Straße wartet eine neue Geschichte und damit individueller Hilfebedarf. "Man muss sich in kurzer Zeit flexibel auf die aktuelle Situation einstellen können. Wenn ich über die Schwelle trete, nehme ich den Versicherten und das Umfeld wahr und dann muss ich eigentlich schon up to date sein." erklärt eine Gutachterin. Die Festigkeit hinsichtlich der Begutachtungsrichtlinien und ihrer Anwendungsweise ist umso bedeutender: Nur wer die gesetzlichen Vorgaben im Blick hat, kann den individuellen Hilfebedarf richtig feststellen. Damit die Versicherten schnell die notwendige Hilfe und Unterstützung bekommen, wird dann jedes Gutachten noch am gleichen Tag im Home Office abgeschlossen.
Neben dem Tagesgeschäft
Das Pensum ist immer ehrgeizig – erst recht mit dem neuen Begutachtungsinstrument. Doch im Gegenzug sind freie Wochenenden, Feiertage und 30 Tage Urlaub gesichert und zuverlässig planbar. mehr dazu ».
Regelmäßige Weiterbildungen im Team und bundesweit sichern zudem Qualität, die schließlich auch bei den Versicherten ankommt. Diese wiederum äußern ihre Wertschätzung inzwischen regelmäßig in einer jährlichen Befragung.
Die Beratung auf Augenhöhe funktioniert. Man lernt jeden Tag, welche guten Ideen manche Einrichtungen haben und kann diese auch weitergeben. (S. Elsner, seit sieben Jahren Gutachterin beim Medizinischen Dienst Sachsen)
Die Gutachterinnen und Gutachter des Medizinischen Dienst Sachsen prüfen jährlich die Qualität in Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege in Sachsen. Die fachliche Einschätzung trägt einerseits zur Sicherung der Qualität der pflegerischen Versorgung bei, andererseits fördert kompetente Beratung die Verbesserung der Pflege nachhaltig. Ein Teil der Prüfergebnisse fließt in den Transparenzbericht bzw. die Qualitätsdarstellung ein. Diese veröffentlichten Qualitätsbeurteilungen richten sich direkt an die Versicherten und ihre Angehörigen, die so eine informierte Entscheidung bei der Wahl einer Einrichtung treffen können. Die GutachterInnen sind sich dieser großen Verantwortung und der hohen fachlichen Anforderungen, die damit einhergehen, bewusst. Sie kommen bereits mit beruflicher Erfahrung und einem breiten Pflegefachwissen zum Medizinischen Dienst.
Einarbeitung: Nach der Feuerprobe am Ball bleiben
Trotz der mitgebrachten Qualifikationen ist die Einarbeitung intensiv und anspruchsvoll. Gesetzliche Grundlagen, Qualitätsprüfungsrichtlinien und spezielle fachliche Problemfelder erfordern eine engagierte und ausdauernde Auseinandersetzung. Im Mentoring-Verfahren werden neu gewonnene MitarbeiterInnen Schritt für Schritt an die Prüfverfahren herangeführt. In dieser Phase, aber auch darüber hinaus hilft der kollegiale Zusammenhalt beimMedizinischen Dienst Sachsen bei allen fachlichen Fragen und beim Erfahrungsaustausch.
Kommunikation ist alles
Kommunikation ist alles – mit Geschäftsleitung, Versicherten und Angehörigen, Pflegedienstleitung und Pflegekräften. GutachterInnen brauchen daher neben fachlichen vor allem soziale und sprachliche Kompetenzen und dürfen den Mittelpunkt nicht scheuen. Auf Augenhöhe beraten sich die GutachterInnen und MitarbeiterInnen der Pflegeeinrichtungen, statt "Prüfungsängste" fördern wir den fachlichen Austausch.
Nicht immer klappt der Laptopdeckel planmäßig schon 17 Uhr zu, Prüfungsverläufe lassen sich oft nicht vorhersehen. In jedem Fall aber sollten GutachterInnen gerne unterwegs sein, denn sie werden in verschiedenen Regionen eingesetzt und erkunden so übers Jahr die Straßen in Sachsen – Musik und Duftbäumchen dürfen natürlich auch mit!
Neben dem Tagesgeschäft
Im Gegenzug sind freie Wochenenden, Feiertage und 30 Tage Urlaub gesichert und zuverlässig planbar. Nach Feierabend werden keine Schichten mehr verhandelt. Eine mobile Arbeitsweise ermöglicht die optimale Kombination der Prüftätigkeit vor Ort, die Erledigung organisatorischer Aufgaben und die im Nachgang der Prüfung erforderliche Berichterstellung. Dass keine Langeweile aufkommt, liegt nicht nur am abwechslungsreichen Tagesgeschäft, sondern auch daran, dass der anhaltende Wissensdurst immer wieder gestillt wird: Regelmäßige Weiterbildungen im Team und bundesweit haben den neuesten wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Maßstab. Unsere GutachterInnen geben dieses Wissen anschließend weiter an die Pflegeeinrichtungen.
"Besonders schön ist es", fasst ein Gutachter zusammen, "wenn wir im Folgejahr in eine Einrichtung kommen und feststellen, dass alles umgesetzt wurde, was wir empfohlen haben."
Ich kann gut mit Stress umgehen und mache mich nicht verrückt – so kommt auch ein hochwertiges Produkt heraus. (R. Borrmann, seit drei Jahren Kodierfachkraft beim Medizinischen Dienst Sachsen)
Die Kodierfachkräfte des Medizinischen Dienst Sachsen bereiten für verschiedene medizinische Fachgebiete G-DRG-Abrechnungsprüfungen, PEPP- und PKMS-Gutachten sowie Krankenhausbegehungen vor. Dazu sichten und systematisieren sie komplexe Dokumentationen von Diagnosen, Behandlungen und Krankheitsverläufen. Sie unterstützen damit die ärztlichen GutachterInnen wesentlich bei der Erstellung von Gutachten zur ordnungsgemäßen Abrechnung von Krankenhausbehandlungen.
Daten Daten Daten
Gerade weil Gesundheit unbezahlbar ist, muss das Gesundheitswesen das sensible Gleichgewicht von Beiträgen und Entgelten beziffern. Um die Komplexität von Krankenhausleistungen abzubilden hat sich ein umfangreiches Dokumentationssystem aus Diagnosen und Prozeduren, Fallgruppen und komplexen Pflegeleistungen entwickelt. KodiererInnen bewahren den Überblick in diesem Datendschungel. Ihr Blick erfasst Details ebenso wie den roten Faden, denn Vollständigkeit ist genauso wichtig wie Schlüssigkeit.
Eine Kodierfachkraft weiß nie, welche Dokumentenstruktur, welcher Scan oder welche kreative Handschrift ihr im Laufe des Tages begegnen wird, doch am Ende müssen nachvollziehbare Patientengeschichten daraus ablesbar sein. Diese geben anschließend Auskunft darüber, ob Krankenhausleistungen sinnvoll und alle qualitativen Anforderungen erfüllt waren. Sind die Daten gesichtet und gruppiert, gewertet und versiert kommentiert, können sie zur ärztlichen Begutachtung weitergegeben werden.
Konzentrationsmarathon und medizinisches Fachwissen
Viele Geschichten laufen im Verlauf eines Tages über den Schreibtisch der Kodierfachkraft. Jede ist individuell. Jede braucht die uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Manchmal wird auch ein achtstündiger Konzentrationsmarathon daraus, wenn komplexe Fallkonstellationen (zum Beispiel Organersatzverfahren) bearbeitet werden müssen. Im Team wird sich fachübergreifend konstruktiv ausgetauscht, denn vielschichtige Krankheitsbilder beschränken sich selten auf eine Disziplin.
Es gibt zwei Möglichkeiten, beim Medizinischen Dienst Sachsen die Arbeit als Kodierfachkraft aufzunehmen: Entweder über die Medizinische Dokumentationsassistenz (MDA) oder als KrankenpflegerIn mit Weiterbildung zur Medizinischen Kodierfachkraft.
Der Austausch mit KrankenkassenmitarbeiterInnen und Krankenhauspersonal gestaltet sich freundlich und souverän. Um zu wissen, welche medizinischen Sachverhalte sich hinter kryptischen Abkürzungen und Kodierungen verbergen und wie diese miteinander zusammenhängen, ist ein fachliches Fundament unerlässlich. Überhaupt sollten man Abkürzungen wie eine zweite Muttersprache beherrschen, denn PEPP, KHG, G-DRG, InEK, OPS, ITS und PPR bilden nur die Spitze des Eisbergs.
Neben dem Tagesgeschäft
Auch wenn die Kodierfachkraft nicht mehr im Dreischichtsystem arbeitet und auch sonst faire Arbeitszeiten genießt, es gibt immer etwas zu tun. Egal welche Farbe die Mappe – Lila für DRG, Gelb für PEPP – der Stapel löst sich nie in Wohlgefallen auf. Doch im Gegenzug sind freie Wochenenden, Feiertage und 30 Tage Urlaub gesichert und zuverlässig planbar. mehr dazu »
Regelmäßige Weiterbildungen im Team und im bundesweiten Austausch sind schon allein deswegen unerlässlich, weil die Abrechnungssystematik laufend ergänzt wird und der Anwendung standhalten muss.